HALT
Um sicher und fest stehen zu können, erfordert es Halt.
Halt geben heißt, jemandem Raum zu gewähren, da zu sein, als Zuflucht zu fungieren, beizustehen, Schmerz mitzufühlen, die Hand zu reichen und zum Durchschnaufen einzuladen - und das alles auszuhalten.
Das ist halt einmal so!
Die Lemminge stürzen sich in Scharen über die Klippen ins Meer. Keiner von ihnen denkt über das Wofür nach.
"Wofür" richtet unseren Blick in die Zukunft, und dafür muss man bereit sein; etwas wagen, etwas riskieren, einschätzen, planen und sich selbst etwas zutrauen. Dieses Zutrauen in uns können wir nur haben, wenn wir uns anhalten können, an uns selber und unserem Umfeld.
Dann können wir auch jenen Menschen Schutz und Halt in herausfordernden Lebenslagen bieten, die diese nicht ohne Hilfe oder Verletzungen überstehen könnten.
Wenn wir selbst genug Sicherheit haben, können wir Schutz und Halt auch mit unseren Mitmenschen teilen.
Den finden wir auf einem festen Boden, auf dem auch etwas wachsen kann genauso wie in der Familie, anderen sozialen oder strukturierten Verbindungen, im Glauben und in uns selbst.
Dies sollte unsere Grundhaltung zu unserem Dasein sein, nämlich zu den Gegebenheiten unseres Lebens zu stehen und diese aus- und zu erhalten.
Was hält uns?
Ist es uns möglich, den psychischen und wirtschaftlichen Druck auszuhalten, oder rütteln Angst und Ohnmacht an unserem Fundament?
Haben wir das Glück, in unserem sozialen Umfeld genug Sicherheit zu finden, um dort auch Schutz vor einem gewaltigen Sturm zu finden?
Schauen wir einmal in uns hinein. Sind wir in der Lage, auf uns selbst zu vertrauen?
Haben
wir schon einmal ähnliche Situationen erlebt, wo das ganze Rundherum
am Bröckeln war, und dennoch haben wir diese Krise überstanden und
sind vielleicht gestärkt - oder zumindest um eine Erfahrung
reicher - daraus hervorgegangen?