IRL*

21.02.2021

Vielen tausend Jahre haben wir uns bemüht, eine Sprache zu erarbeiten, was durchaus zur Verständigung beiträgt.

Sprache verbindet, Verbindung ermöglicht Kontakt und Nähe. Dadurch entsteht Beziehung.

Jetzt haben wir gerade eine empfohlenermaßen kontaktarme Zeit.

Wieso wird unsere Sprache deshalb immer kontaktärmer, lebloser, unpersönlicher und für einen Teil der Bevölkerung nicht mehr verständlich?

Viele vermeinen, eine Maske oder ein Abstand in der Größe eines Dickhäuters schränken die sozialen Kontakte ein.

Mich schränkt weit mehr ein, ein LOL, ROFL, RTFM oder HDL zuerst übersetzen und dann in meinem Hirn und meiner Empfindung einordnen zu müssen.

Wir haben doch so viele schöne Wörter, die HDL - hab Dich lieb - ausdrücken können! Nämlich auch welche, die nicht für den Großteil der Bevölkerung gelten sondern genau für die eine Person, die wir meinen!

Haben wir wirklich verlernt, Gefühle auszudrücken?

Oder haben wir diese gegen die für mein Dafürhalten sowieso ungesunde schnelle Lebensweise eingetauscht - aber um welchen Preis?

Bitte nehmen Sie sich die Zeit, wenigstens gelegentlich der Höflichkeit halber in ganzen Worten auszudrücken, was Sie möchten oder empfinden.

Ich denke es ist es auch eine Frage der Wertschätzung, für jemandem einen ganzen Satz und nicht nur drei bis vier Buchstaben zu erübrigen.

ACHTEN SIE GUT AUF SICH!

* IRL steht für "in real life", was "im echten Leben" bedeutet, sich also auf die Welt außerhalb des Internets bezieht.